Hitzeschutzplan Steiermark

Juni 27, 2025 | Blogartikel

1. Hitzeschutzplan Steiermark

Der Hitzeschutzplan der Steiermark (5. Auflage, 2025) wurde vom Gesundheitsserver Steiermark entwickelt und richtet sich an die breite Bevölkerung sowie an spezifische Risikogruppen. Er enthält:

  • Ein dreistufiges Warnsystem basierend auf den Prognosen von GeoSphere Austria (ZAMG)
  • Detaillierte Maßnahmen für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Betriebe und Privatpersonen
  • Merkblätter für spezifische Zielgruppen (Pflege, Arbeitsschutz, UV-Schutz)
  • Einrichtung eines Hitzetelefons: 0800 880 800
  • Regelmäßiger Newsletter und Zugriff auf Prognosegrafiken zur Wärmebelastung

Wichtige Literaturquellen

  • WHO (2008): Heat-Health Action Plans
  • Pollhammer (2019): Evaluation des Hitzewarnsystems
  • Stangl et al. (2020): Klimastatusbericht Österreich

2. Hitzeaktionsplan der Stadt Graz

Die Stadt Graz hat auf Basis des steirischen Hitzeschutzplans einen eigenen Hitzeaktionsplan (Stand: 1. Juni 2025) entwickelt. Dieser umfasst:

  • Aktivierung über das Warnsystem des Landes Steiermark
  • Drei Warnstufen: Vorwarnstufe, Warnstufe A und Warnstufe B
  • Kommunikationsstrategien über Website, Medien, Institutionen
  • Maßnahmen zur Information und Unterstützung vulnerabler Gruppen
  • Strukturierter Notfallplan mit koordinierter Zusammenarbeit von Umwelt- und Gesundheitsamt, Sozialressorts, NGOs

3. Risikogruppen

Besondere Aufmerksamkeit erfordern folgende Personengruppen, da sie durch hohe Temperaturen besonders gefährdet sind:

  • Ältere Menschen (ab etwa 65 Jahren): eingeschränktes Durstempfinden und reduzierte Thermoregulation
  • Kinder unter 5 Jahren: erhöhter Flüssigkeitsbedarf, empfindliches Temperaturgleichgewicht
  • Schwangere: Kreislaufbelastung und erhöhter Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf
  • Chronisch Kranke (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • Diabetes, Atemwegserkrankungen): Hitze kann Symptome verschärfen
  • Menschen mit Behinderungen: eingeschränkte Mobilität oder Wahrnehmung von Warnsignalen
  • Obdachlose und sozial benachteiligte Personen: oft ohne Zugang zu kühlen Räumen oder ausreichender Flüssigkeitsversorgung
  • Pflegebedürftige: auf Unterstützung bei Flüssigkeitsaufnahme und Hitzeschutz angewiesen

4. Gesundheitsvorsorge bei Hitze

Empfohlene Maßnahmen

  • Ausreichend trinken (mindestens 2–3 Liter täglich)
  • Leichte, wasserreiche Ernährung (z. B. Obst, Salate)
  • Vermeidung direkter Sonnenexposition (besonders zwischen 11–16 Uhr)
  • Tragen von leichter, heller Kleidung und Kopfbedeckung
  • Nutzung kühlender Maßnahmen wie nasse Tücher, kalte Fußbäder
  • Abkühlung der Wohnung: Lüften am Morgen, Abdunkeln tagsüber
  • Aufmerksamkeit gegenüber Risikogruppen (ältere Menschen, Schwangere, Kleinkinder)
  • Erkennen von Hitzesymptomen (z. B. Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen) und rechtzeitige Erste Hilfe

5. Prognose- und Informationssysteme

  • Interaktive ZAMG-Karte zur Hitzebelastung in der Steiermark:
    https://www.zamg.ac.at/steiermark/hitzeschutzplan
  • Tagesaktuelle Wärmebelastungsprognosen auf GeoSphere Austria (vormals ZAMG):
    https://www.geosphere.at
    • Dort verfügbar: Karten mit farbcodierten Belastungsstufen (gering/mittel/hoch)
    • Darstellung für bis zu 3 Tage im Voraus mit regionaler Differenzierung (z. B.Südoststeiermark, Graz, Mur-Mürz-Tal)
    • Farbskala (blau = keine Belastung, gelb = mäßige, orange = hohe, rot = extreme Belastung)
  • Downloadbare Informationsmaterialien und Checklisten auf dem Gesundheitsserver Steiermark:
    https://www.gesundheit.steiermark.at/cms/ziel/152271839/DE
  • Newsletter-Service zur Vorwarnung bei Hitzeperioden über GeoSphere Austria

6. Relevante Literatur und Dokumente

Ein Screenshot der Geosphere Austria
Quelle: Geosphere Austria – https://www.geosphere.at