1. Hitzeschutzplan Steiermark
Der Hitzeschutzplan der Steiermark (5. Auflage, 2025) wurde vom Gesundheitsserver Steiermark entwickelt und richtet sich an die breite Bevölkerung sowie an spezifische Risikogruppen. Er enthält:
- Ein dreistufiges Warnsystem basierend auf den Prognosen von GeoSphere Austria (ZAMG)
- Detaillierte Maßnahmen für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Betriebe und Privatpersonen
- Merkblätter für spezifische Zielgruppen (Pflege, Arbeitsschutz, UV-Schutz)
- Einrichtung eines Hitzetelefons: 0800 880 800
- Regelmäßiger Newsletter und Zugriff auf Prognosegrafiken zur Wärmebelastung
Wichtige Literaturquellen
- WHO (2008): Heat-Health Action Plans
- Pollhammer (2019): Evaluation des Hitzewarnsystems
- Stangl et al. (2020): Klimastatusbericht Österreich
2. Hitzeaktionsplan der Stadt Graz
Die Stadt Graz hat auf Basis des steirischen Hitzeschutzplans einen eigenen Hitzeaktionsplan (Stand: 1. Juni 2025) entwickelt. Dieser umfasst:
- Aktivierung über das Warnsystem des Landes Steiermark
- Drei Warnstufen: Vorwarnstufe, Warnstufe A und Warnstufe B
- Kommunikationsstrategien über Website, Medien, Institutionen
- Maßnahmen zur Information und Unterstützung vulnerabler Gruppen
- Strukturierter Notfallplan mit koordinierter Zusammenarbeit von Umwelt- und Gesundheitsamt, Sozialressorts, NGOs
3. Risikogruppen
Besondere Aufmerksamkeit erfordern folgende Personengruppen, da sie durch hohe Temperaturen besonders gefährdet sind:
- Ältere Menschen (ab etwa 65 Jahren): eingeschränktes Durstempfinden und reduzierte Thermoregulation
- Kinder unter 5 Jahren: erhöhter Flüssigkeitsbedarf, empfindliches Temperaturgleichgewicht
- Schwangere: Kreislaufbelastung und erhöhter Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf
- Chronisch Kranke (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- Diabetes, Atemwegserkrankungen): Hitze kann Symptome verschärfen
- Menschen mit Behinderungen: eingeschränkte Mobilität oder Wahrnehmung von Warnsignalen
- Obdachlose und sozial benachteiligte Personen: oft ohne Zugang zu kühlen Räumen oder ausreichender Flüssigkeitsversorgung
- Pflegebedürftige: auf Unterstützung bei Flüssigkeitsaufnahme und Hitzeschutz angewiesen
4. Gesundheitsvorsorge bei Hitze
Empfohlene Maßnahmen
- Ausreichend trinken (mindestens 2–3 Liter täglich)
- Leichte, wasserreiche Ernährung (z. B. Obst, Salate)
- Vermeidung direkter Sonnenexposition (besonders zwischen 11–16 Uhr)
- Tragen von leichter, heller Kleidung und Kopfbedeckung
- Nutzung kühlender Maßnahmen wie nasse Tücher, kalte Fußbäder
- Abkühlung der Wohnung: Lüften am Morgen, Abdunkeln tagsüber
- Aufmerksamkeit gegenüber Risikogruppen (ältere Menschen, Schwangere, Kleinkinder)
- Erkennen von Hitzesymptomen (z. B. Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen) und rechtzeitige Erste Hilfe
5. Prognose- und Informationssysteme
- Interaktive ZAMG-Karte zur Hitzebelastung in der Steiermark:
https://www.zamg.ac.at/steiermark/hitzeschutzplan - Tagesaktuelle Wärmebelastungsprognosen auf GeoSphere Austria (vormals ZAMG):
https://www.geosphere.at- Dort verfügbar: Karten mit farbcodierten Belastungsstufen (gering/mittel/hoch)
- Darstellung für bis zu 3 Tage im Voraus mit regionaler Differenzierung (z. B.Südoststeiermark, Graz, Mur-Mürz-Tal)
- Farbskala (blau = keine Belastung, gelb = mäßige, orange = hohe, rot = extreme Belastung)
- Downloadbare Informationsmaterialien und Checklisten auf dem Gesundheitsserver Steiermark:
https://www.gesundheit.steiermark.at/cms/ziel/152271839/DE - Newsletter-Service zur Vorwarnung bei Hitzeperioden über GeoSphere Austria
6. Relevante Literatur und Dokumente
- Steirischer Hitzeschutzplan (5. Auflage, 2025) – PDF auf
https://www.gesundheit.steiermark.at/ - Hitzeaktionsplan Graz – PDF-Version (Stand Juni 2025) über das Umweltamt Graz:
https://www.graz.at/hitzeaktionsplan - Nationaler Hitzeschutzplan Österreich (2024/25) – Bundesministerium für Soziales:
https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Krankheiten/Hitzeschutz.html - WHO-Leitfaden: Heat-Health Action Plans (2008):
https://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0006/95919/E91347.pdf
